Reise & Kultur

RAPUNZELS TURM UND BURGRUINE

Der Rapunzelturm auf der Außenmauer von Schloss Amönau wurde mit Grimms Märchen weltbekannt. Gut ausgebaute Wander- und Radwege führen daran vorbei.
Foto: djd/Stadt Wetter (Hessen)/MSLT/Dominik Ketz

Märchenhafte Entdeckungen mitten in Hessen

(djd). Auf der meterdicken Ringmauer von Schloss Amönau thront ein Fachwerkturm, immerhin acht Meter hoch. „Dieses Erkerhäuschen ist als Rapunzelturm in der ganzen Welt bekannt“, berichtet Andrea Stark vom Stadtmarketing Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf. „Denn es diente als Vorlage für eine der bekanntesten Illustrationen des Malers Otto Ubbelohde zum weltberühmten Märchen der Gebrüder Grimm.“ Trotzdem haben Wander- und Fahrradurlauber den Rapunzelturm meistens für sich. Er liegt in einer dicht bewaldeten Region mitten in Hessen, die als Reiseziel noch wenig bekannt und nie überlaufen ist. Das Dorf Amönau mit seinen geschichtsträchtigen Gebäuden ist ein Stadtteil von Wetter, das rund 15 Kilometer nördlich von Marburg liegt. Auf dem ausgeschilderten „Fußweg rund um Amönau“ können die Besucher den über 1.000 Jahre alten Rittersitz kennenlernen. Im sogenannten „Dorf der Brücken“ sind eine 350-jährige Gerichtslinde, ein historisches Backhaus und ein alter Steinbruch zu entdecken.

Wandern und Radfahren

Rund um die gastfreundliche Kleinstadt Wetter ziehen sich zwölf Premiumwanderwege durch den märchenhaften Burgwald, die Wetschaft-Senke und das östliche Rothaargebirge – ob kurz oder lang, leicht oder mit steilen Anstiegen auf die aussichtsreichen Höhen. Der 50 Kilometer lange Burgwaldpfad lässt sich beispielsweise besonders gut in familienfreundliche Tagesetappen einteilen, denn er ist mit allen Haltepunkten der Kurhessenbahn verbunden. Auch gut ausgeschilderte Radwege führen durch die unberührte Natur, zum Beispiel entlang der Lahn und der Eder. Tatsächlich erstreckt sich hier zwischen Lahn und Eder eines der größten unzerschnittenen Waldgebiete Deutschlands: der Burgwald. Fernab von städtischer Hektik und lauten Touristenströmen finden Wanderer, Radler und Naturfreunde viel Ruhe und Entspannung. Unter www.wetter-hessen.de sind die Wander- und Fahrradrouten sowie Unterkünfte gelistet.

Burgen und Ruinen

Ein Muss für alle Wanderurlauber ist der Premiumweg Gisonenpfad, der auch Schloss Amönau mit dem Rapunzelturm streift. Auf den Spuren der Grafen von Giso führt die knapp 14 Kilometer lange Runde durch uralte Buchenwälder und über Orchideenwiesen zu weiten Aussichten über Burgwald und Wollenberg, am plätschernden Aubach entlang und zu den Resten der Burg Hollende. Diese mittelalterliche Höhenburg hat sich die Natur inzwischen fast zurückerobert. Dagegen ist von der weithin sichtbaren Burg Mellnau mehr geblieben: die ovale Ringmauer mit einem Tor, die Ruine des Palas und der runde Turm aus dem 14. Jahrhundert. Der Bergfried dient heute als Aussichtsturm, nicht zuletzt deshalb ist Burg Mellnau ein beliebtes Ausflugsziel.


Weinberge an der Mosel
Eine Wanderung durch die terrassierten Weinberge an der Untermosel ist ein beeindruckendes Erlebnis. Foto: djd/Tourist-Information Sonnige Untermosel/Marco Rothbrust

Idyllische Touren durch die Terrassenmosel

(djd). Bei Steigungen wie im Hochgebirge ist die Weinerzeugung Knochenarbeit. Da kann man den Kelten und Römern nur Tribut zollen, die mit einfachstem Handwerkszeug die Weinbergslagen an der Untermosel bewirtschafteten. Steilhänge mit 60 bis 70 Prozent Steigung sind hier keine Seltenheit. Heute arbeitet eine junge Generation von Winzern in den sonnenverwöhnten Lagen. Die „Terrassenmosel“ erstreckt sich geografisch von Zell bis zur Flussmündung in Koblenz. Besonders beeindruckend ist der Teilabschnitt der Urlaubsregion Sonnige Untermosel zwischen Winningen und Burgen. Dabei bietet sich nicht nur vom Fluss aus ein toller Blick auf die dichten Rebenhänge. Verschiedene Erlebnisangebote lassen Interessierte mitten in das Traubenparadies eintauchen. Tipps für Besucher gibt es etwa unter www.sonnige-untermosel.de.

Beeindruckende Artenvielfalt

Wanderungen durch die Weinberge gehören bei einem Besuch an der Untermosel fast schon zum Pflichtprogramm. Auf dem Domgartenrundwanderweg beispielsweise erläutern zahlreiche Informationstafeln Interessantes über den Weinbau in den steilen Hanglagen. Eine kleine Schutzhütte sowie verschiedene Ruhebänke laden zum Verweilen ein. Dabei bietet sich ein schöner Ausblick auf das Moseltal. Doch nicht nur der Weinbau lässt sich so hautnah erleben, die terrassierten Weinberge halten auch für Naturfreunde interessante Entdeckungen bereit. Denn im warmen Mikroklima der Felsen und Trockenmauern fühlen sich seltene Tiere wohl, etwa der Apollofalter, die Smaragdeidechse oder die Zippammer. Bei einer geführten Wanderung mit ortskundigen Natur- und Erlebnisbegleitern erfährt man mehr über die spezielle Fauna und Flora in der Region.

Individuell oder virtuell: Weinproben für jeden Geschmack

Wem der Fußmarsch durch die Hanglagen zu anstrengend ist, kann die traditionsreiche Kulturlandschaft auch ganz bequem bei einer Traktor-Planwagenfahrt kennenlernen. Unterwegs wird jede Menge unterhaltsames Weinwissen vermittelt. Mit allen Sinnen genießen – dazu gehört natürlich auch eine Verkostung des süffigen Rebensaftes. Die eleganten Weine und spritzige Sekte können vielerorts individuell direkt beim Winzer probiert werden. Zum Ausschank in den sogenannten Straußwirtschaften oder Winzerschenken werden kleine regionaltypische Gaumenfreuden gereicht. Virtuelle Moselwinzer machen jetzt sogar die Verkostung vom heimischen Sofa aus möglich. Bei diesen Online-Veranstaltungen können Weinliebhaber vorab Probierpakete bestellen, mit denen sie dann zu einem festgelegten Termin per Livestream die Weinprobe zusammen mit dem Winzer und anderen Weinfreunden starten.

Erholung pur

ERHOLUNG ZWISCHEN TRAIL UND BIKE-PARK

Spezialisten erleichtern die Planung des MTB-Urlaubs mit der ganzen Familie

Papa mit Sohn imBike-Park
Besonders familienfreundlich sind Regionen, die über Bike-Parks verfügen, in denen kleine und große MBT-Fahrer ihre Technik verbessern können. Foto: djd/©moppetfoto.de

(djd). Action, Freiheit und jede Menge Natur: Wer mit der Familie einen Mountainbike-Urlaub unternimmt, verbindet alles gleich auf einmal. Denn abseits des Trubels in den Bergen jeden Tag neue Bike-Abenteuer zu erleben, schweißt Groß und Klein zusammen. Damit vor allem der Spaß im Fokus steht, ist es ratsam, schon bei der Planung die Interessen aller Familienmitglieder zu berücksichtigen. Die wohl wichtigste Voraussetzung für die familiäre Zufriedenheit ist eine Region, deren Trails auch von Nachwuchs-MTB-Fahrern gut bewältigt werden können. Ein weiteres Plus vor Ort sind Bike-Parks, in denen alle Generationen neue Fahrtechniken erlernen, üben und verbessern können. Nicht zuletzt sollte auch die Unterkunft nicht nur auf die Bedürfnisse von erwachsenen Bikern zugeschnitten sein.

Planungsunterstützung vom Spezialisten

Einen familiengerechten Urlaub auf zwei Rädern zu planen, kann einen intensiven Rechercheaufwand bedeuten. Unterstützung erhalten Familien von erfahrenen Spezialisten für Mountainbike-Reisen, die kinderfreundliche Radregionen aus eigener Erfahrung kennen. Die Experten können auch Hotels empfehlen, die den Ansprüchen von Eltern und Kindern gleichermaßen gerecht werden. Unter www.bike-holidays.com beispielsweise finden Einsteiger, Genussradler, Bergfreunde und Abenteurer aller Altersstufen Anregungen für die Buchung abwechslungsreicher MTB-Urlaube. Die Rubrik „Easy & Family“ führt ausgewählte Regionen in Österreich, Italien oder Slowenien auf, die inmitten idyllischer Almlandschaften mit Seen und Bergen der ganzen Familie eine erholsame MTB-Zeit garantieren.

Empfehlungen von Mountainbike-Guides im Hotel

Ob Classic, Elite oder Pro in jeder Kategorie der „Mountain Bike Holidays Hotels“ gehört geballte Kompetenz zum Standard. Das beginnt bei der Hotelausstattung rund um das Fahrrad – vom Reparaturservice bis zur Werkzeugecke – und reicht bis zu Leihservices für Kinder-Bikes, Bikes mit Kinderanhänger und E-Bikes. Empfehlungen für MTB-Touren von leicht bis schwer für jeden Erfahrungsgrad gehören ebenso zum Service wie Tipps für Familienradwege mit Rast- und Spielplätzen, Kids-Bike-Parks und Einkehrmöglichkeiten. Sofern die Familien nicht auf eigene Faust losradeln möchten, können sie sich von den erfahrenen Fahrradprofis durch die Natur begleiten lassen. Um Eltern auch Touren ohne ihre Sprösslinge zu ermöglichen, werden in ausgewählten Kinderhotels eine altersgerechte Betreuung sowie Aktivitäten wie Reiten, Klettern, Segeln oder Spielen auf dem Bauernhof angeboten. In allen Hotels sorgt eine hochwertige regionale Küche dafür, dass ein erlebnisreicher Tag am Abend genussvoll ausklingen kann.