WAS SCHMERZEN MIT UNS MACHEN

Patientin hat Angst vor Spritze
Gefühle wie Angst oder Kontrollverlust können die Schmerzwahrnehmung etwa bei einer Spritze verstärken. Foto: djd/www.paedia.de/Getty Images/Yuri Arcurs

Schmerzerfahrungen in der Kindheit können sich tief ins Gedächtnis eingraben

(djd). Die gleiche Verletzung, der gleiche Schmerz? So einfach ist es nicht. Denn der menschliche Körper ist keine Maschine, die auf einen bestimmten Reiz mit einer exakt vorhersehbaren Reaktion antwortet. Schließlich kennt jeder Menschen, die „hart im Nehmen“ und anscheinend nur wenig schmerzempfindlich sind, während andere schon beim kleinsten Anlass aufschreien. Neben körperlichen Unterschieden haben hier auch Gefühle einen großen Anteil. Denn Studien haben gezeigt, dass Emotionen eine wichtige Rolle bei der Schmerzwahrnehmung spielen. So wird das Schmerzempfinden unter anderem durch die Erwartungshaltung beeinflusst – und negative Gefühle wie Angst und Kontrollverlust können das Leiden deutlich verstärken.

Spuren im Nervensystem

Die Ursachen für diese Ängste liegen oft in der Vergangenheit. Denn Schmerzen hinterlassen Spuren im Nervensystem und können es nachhaltig beeinflussen, sodass es zum Beispiel deutlich empfindlicher reagiert. Man spricht auch vom Schmerzgedächtnis. Die Folge ist oft ein starkes Vermeidungsverhalten in bestimmten Situationen. Ein Beispiel für solche Zusammenhänge ist die Spritzen- beziehungsweise Nadelphobie. Studien zufolge gehören für Kinder Nadeleingriffe zu den gefürchtetsten und schmerzhaftesten Erlebnissen bei Krankenhausaufenthalten. Da bei den Kleinen die schmerzhemmenden Systeme noch nicht ausgereift sind, kann dies zu einer dauerhaften Überempfindlichkeit führen – und damit zur panischen Angst vor weiteren Spritzen. Um dem vorzubeugen, wird unter anderem der Einsatz von schmerzlindernden Maßnahmen empfohlen. Bei Impfungen, Injektionen und Blutabnahmen hat sich die Betäubung der Haut mit einer Wirkstoffkombination aus Lidocain und Prilocain bewährt, die etwa im Schmerzpflaster Tapfi enthalten sind. Das Pflaster wird einfach eine Stunde vor dem Nadelstich auf die betroffene Hautstelle geklebt und macht den Eingriff praktisch schmerzfrei – Informationen zur Anwendung gibt es unter www.paedia.de. Der Pflaster ist gut verträglich, ab Geburt einsetzbar und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Nachwirkungen bis ins Erwachsenenalter

Haben sich die Schmerzerfahrungen erst einmal festgesetzt, können sie auch im späteren Leben nachhaltige Auswirkungen haben. So leiden immerhin fast vier von zehn Erwachsenen unter Impf- und Nadelangst. Die Folge ist nicht selten, dass Impfungen und wichtige Arztbesuche gemieden werden, was schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit haben kann. Ein passendes Therapiemanagement mit Aufklärung, Beruhigung und örtlicher Betäubung zur Verringerung der Schmerzangst kann dann für Linderung sorgen.