GERADE JETZT ZUR GÜRTELROSEIMPFUNG

Um sein Immunsystem in der Pandemie nicht zusätzlich zu belasten, sollte man gerade jetzt versuchen, vermeidbare Krankheiten wie Gürtelrose vorzubeugen. Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/Yuganov Konstantin

Vorsorge in der Pandemie: Mit 60 plus ist das besonders wichtig

(djd.) Mit immer neuen Virus-Mutationen bestimmt Corona derzeit unser tägliches Leben und Handeln. Damit unser Immunsystem nicht zusätzlich belastet wird, ist es sinnvoll, andere Infektionskrankheiten möglichst zu vermeiden. Mit über 300.000 Fällen jährlich gehört beispielsweise die Gürtelrose zu den meistverbreiteten Viruserkrankungen in Deutschland. Und sie ist keinesfalls harmlos: Nicht wenige Betroffene erleiden schwere und äußerst schmerzhafte Verläufe, die eine längere Behandlung oder sogar einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Da alle Menschen, die in ihrem Leben an Windpocken erkrankt sind, den Gürtelroseerreger in sich tragen, lässt sich die Erkrankung auch nicht durch die bewährten AHA-Regeln verhindern. Deshalb ist es gerade jetzt empfehlenswert, sich gegen Gürtelrose impfen zu lassen.

Schutz und Solidarität

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt vor diesem Hintergrund eine Gürtelroseimpfung für Personen ab 50 Jahren mit einer Grunderkrankung oder Immunschwäche sowie für alle Menschen ab 60 Jahren. Ausführliche Informationen dazu gibt es auch unter www.impfen.de/guertelrose. Sicher ist jedoch: Wer zu einer dieser Gruppen gehört, sollte zeitnah mit seinem Hausarzt über eine mögliche Impfung sprechen. Denn sie bewahrt nicht nur vor starken Schmerzen und etwaigen Langzeitfolgen wie der sogenannten Post-Zoster-Neuralgie, sondern hält auch Kapazitäten im Gesundheitssystem frei. Diese werden zur Behandlung von anderen Infektionskrankheiten und Leiden wie Krebs oder Herzkreislauf-Beschwerden benötigt. Damit hat die Impfung nicht nur eine persönliche Dimension, sondern auch solidarische Aspekte.

Alter als Risikofaktor

Zudem betrifft das erhöhte Risiko für den Ausbruch einer Gürtelrose überwiegend die gleichen Gruppen, die auch stärker gefährdet für schwere Verläufe bei einer Covid-19-Erkrankung sind. Das ist kein Zufall, denn mit dem Alter lässt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nach – Mediziner sprechen von Immunoseneszenz. Ab etwa 50 Jahren zeigt sich dieser Effekt immer stärker: Man wird anfälliger für Krankheiten und erholt sich auch schwerer wieder davon. Prävention wird dann zunehmend wichtiger, um die eigene Abwehr schlagkräftig zu unterstützen.

MIT HÄNDEN HEILEN

Mit Osteopathie können Blockaden sanft gelöst werden

Bild Osteopath
Bei einer osteopathischen Behandlung werden Blockaden und Fehlfunktionen mit den Händen erspürt und sanft behoben. Foto: djd/www.bkk24.de/contrastwerkstatt – stock.adobe.com

(djd). Deutschland verfügt über ein hervorragendes Gesundheitssystem, das jedem Zugang zu Ärzten, Therapien und Medikamenten gewährt. Dennoch fehlt vielen Menschen etwas. Sie wünschen sich zusätzlich zu den üblichen schulmedizinischen Methoden naturheilkundliche und komplementärmedizinische Behandlungsformen, die als sanfter und ganzheitlicher orientiert gelten. Die Osteopathie etwa lässt sich gut mit der konventionellen Medizin kombinieren und sollte, so Professor Brinkhaus von der Charité Berlin, „unbedingt noch eingehender wissenschaftlich untersucht werden, damit die positiven Erfahrungen auch in Studien belegt werden.“ Fast jeder fünfte Bürger ab 14 Jahren hat für sich selbst oder für sein Kind diese Therapieform bereits genutzt, wie eine Forsa-Umfrage von 2018 im Auftrag des Verbandes der Osteopathen Deutschland ergab.

Fehlfunktionen erspüren

Die Osteopathie wurde vor mehr als 140 Jahren vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still begründet. Sie geht davon aus, dass alle Strukturen im menschlichen Körper miteinander zusammenhängen und eine Einheit bilden. Blockaden oder Bewegungseinschränkungen in Muskeln und Gelenken können deshalb zu Beschwerden auch an ganz anderer Stelle führen. „Ein Ziel einer Behandlung kann es sein, diese Blockaden zu lösen und funktionelle Beschwerden an dieser Stelle oder an anderen Stellen des Körpers damit zu beeinflussen“, erklärt Dr. Gabriele Rotter, Fachärztin für Orthopädie, M. Sc. in Osteopathie und Mitarbeiterin im Charité-Team von Prof. Brinkhaus.

Bis zu etwa eine Stunde dauert eine Therapiesitzung, meist sind mehrere erforderlich. Viele Patienten müssen die Kosten dafür allerdings aus eigener Tasche zahlen, denn Osteopathie gehört nicht zu den gesetzlichen Leistungen der Krankenkassen. Hier gibt es jedoch große Unterschiede. So erstattet zum Beispiel die BKK24 sechsmal im Jahr 80 Prozent des Rechnungsbetrages bis zu einer Höhe von 60,00 Euro pro Sitzung, insgesamt also bis zu 360,00 Euro. Auch für weitere komplementärmedizinische Therapieverfahren wie Akupunktur, Chiropraktik und Homöopathie gibt es Zuschüsse – unter www.bkk24.de ist ein Überblick zu finden. Ein Blick in die eigenen Kassenleistungen ist also immer lohnenswert.

Gute Qualifikation zählt

Ebenfalls achten sollten Patienten auf die Qualifikation des Osteopathen. „Um Fehlfunktionen alleine durch Tasten zu erkennen und mit den richtigen Techniken zu behandeln, braucht es jahrelange Übung und ein fundiertes anatomisches Wissen“, so Rotter. Leider sei die Ausbildung bis heute nicht einheitlich geregelt. „Im Zweifel sollte man bei seiner Krankenkasse nachfragen, ob der gewünschte Osteopath dort anerkannt ist.“